Montag, 26. November 2012

AK MTZ



Arbeitskreis "Mädchen - Technik - Zukunft" in Hamburg
  
Damit mehr Frauen nicht nur mit einem interessanten Beruf ein ausreichendes Einkommen erzielen, sondern auch Einfluss auf die Entwicklung der Technik und damit der Gesellschaft haben, ist es wichtig, dass mehr Frauen in MINT*-Berufen tätig sind.
(* MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik)

Mehr Frauen in die MINT-Berufe!

Es gibt heute viele interessante Angebote zur Berufsorientierung. Trotzdem ist es in den vergangenen Jahren nicht gelungen, den Frauen-Anteil in den MINT-Berufen deutlich zu erhöhen. Offenbar orientieren sich Mädchen noch immer stark an alten Geschlechterrollen-Vorstellungen und haben das Selbstvertrauen und das Interesse an MINT bereits verloren, wenn sie sich für eine Ausbildung oder ein Studium entscheiden.

Darum müssen die MINT-Begabungen der Mädchen schon frühzeitig gezielt und nachhaltig gefördert und den Mädchen neue Perspektiven aufgezeigt werden.

Unser Arbeitskreis setzt sich dafür ein, dass in Hamburg Bedingungen geschaffen werden, durch die die Begabungen der Mädchen im MINT-Bereich entdeckt und gefördert werden und durch die das Vertrauen der Mädchen in ihre eigene Kompetenz im MINT-Bereich gestärkt wird und ihr Interesse an MINT-Berufen nachhaltig geweckt wird.

Mädchen fördern im MINT-Bereich!
Folgende Maßnahmen sind erforderlich:
1. Umsetzung geeigneter pädagogischer Konzepte
Damit Mädchen und Jungen ermöglicht wird, sich frei von Rollenbildern ihren individuellen Bedürfnissen, Neigungen, Fähigkeiten und Begabungen entsprechend zu entwickeln, sind aus den Ergebnissen der Forschungen über die Hintergründe und die Überwindung geschlechtstypischer Leistungsunterschiede zügig geeignete pädagogische Konzepte zu entwickeln und umzusetzen:
* Die individuellen Begabungen der Mädchen und Jungen sind frühzeitig und nachhaltig zu fördern, ohne an tradierten Rollenerwartungen und Bildungsvorstellungen festzuhalten.
* Um die Motivation der Mädchen und Jungen zu steigern und ihre Kompetenz zu fördern, ist der mathematisch-naturwissenschaftlich-technische Unterricht für die Mädchen und der sprachliche und musische Unterricht für die Jungen an ihren jeweiligen Interessen, Erfahrungen und Zugangsweisen zu orientieren.
* Um die naturwissenschaftlich-technischen Themen in das Selbstbild der Mädchen und die sozialen und sprachlichen Themen in das Selbstbild der Jungen zu integrieren, sind in den Unterrichts-Materialien und -Medien diese Bereiche ebenso in den Lebenszusammenhängen von Frauen darzustellen wie in denen von Männern, positive Vorbilder zu vermitteln und die tradierten Geschlechterrollen-Vorstellungen zu thematisieren und zu reflektieren.
* Durch geeignete Unterrichtsmethoden ist das Vertrauen der Mädchen in ihre eigene Leistungsfähigkeit zu stärken.
* Mädchen und Jungen sind gleichermaßen alle Perspektiven der Zukunftsgestaltung im Hinblick auf Berufsarbeit, Hausarbeit und Familienarbeit aufzuzeigen.

2. Sensibilisierung und Qualifizierung der Lehrkräfte
Lehrkräfte sind für eine individuelle und nach Geschlechtern differenzierte Förderung zu sensibilisieren und zu qualifizieren. In ihrer Ausbildung ist das Thema Gender-Kompetenz als verpflichtender, prüfungsrelevanter Bestandteil zu verankern.

3. Stärkung und Vernetzung der Akteure
Kindertagesstätten, Vorschulen, Schulen, Berufsorientierungs- und Förderungs-Einrichtungen und -Projekte sind zu vernetzen, um die vorhandenen Aktivitäten zu bündeln und die bereits gewonnenen Kompetenzen zu erhalten und auszubauen.

Sonntag, 25. November 2012

Leitlinien für die Mädchenarbeit



Mehr Frauen in MINT-Berufe!


Anregungen für die Leitlinien für die Mädchenarbeit und Mädchenpädagogik
                                                                                                                                 

Damit immer mehr Frauen angeregt werden, sich für einen Beruf im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu entscheiden, der bisher immer noch als unweiblich gilt, müssen zum einen die Begabungen von Mädchen im MINT-Bereich frühzeitig entdeckt und gezielt und nachhaltig gefördert werden und dabei das Vertrauen der Mädchen in ihre eigene Kompetenz und Leistungsfähigkeit gestärkt werden, zum anderen muss der Einfluss der traditionellen Geschlechterrollen-Vorstellungen auf die Lebensplanung überwunden werden.
Dazu ist es erforderlich, dass die folgenden Aspekte in die Leitlinien für die Mädchenarbeit und Mädchenpädagogik eingehen:


ZIELE und INHALTE
der geschlechtergerechten Mädchenarbeit und Mädchenpädagogik

- Mädchen werden dafür sensibilisiert, individuelle Unterschiedlichkeiten bei Mädchen und Jungen sowie bei Frauen und Männern wahrzunehmen (d.h. MINT-Begabung nicht generell Jungen, sprachliche und soziale Begabung nicht generell Mädchen zuzuschreiben)

- Mädchen lernen vielfältige und alternative Verhaltensweisen und positive Lebensentwürfe kennen, die jenseits traditioneller, von kulturellen Stereotypen geprägter Weiblichkeits-Vorstellungen liegen und die eigene Individualität der Mädchen fördern (d.h. auch Frauen, die sowohl Mütter als auch in MINT-Berufen und Führungs-Positionen erfolgreich sind).

- Mädchen werden angeregt, gesellschaftliche Rollenzuweisungen zu reflektieren und ihr eigenes Geschlechterbild zu überprüfen. Sie werden ermutigt, ihre eigenen individuellen Vorstellungen von Weiblichkeit zu entwickeln (d.h. Begabung für Mathematik und Interesse an Physik und Technik nicht als unweiblich zu sehen).

- Mädchen werden befähigt, frei von Geschlechterrollen-Zuschreibungen ihre individuellen Qualitäten und Kompetenzen (auch im MINT-Bereich) zu entdecken.

- Mädchen werden entsprechend ihren Begabungen individuell gefördert, ihr Vertrauen in ihre eigene Kompetenz und Leistungsfähigkeit wird gestärkt. (gerade im MINT-Bereich),

- Mädchen werden für ihre individuelle Lebensplanung unabhängig von den traditionellen Geschlechterrollen-Vorstellungen positive Vorbilder angeboten (z.B. Frauen in MINT), neue Impulse und Orientierungs-Hilfen gegeben und Handlungsstrategien aufgezeigt. 

- Mädchen werden bei der Entwicklung einer individuellen Berufs- und Lebensplanung unterstützt, dabei werden ihre Begabungen und Interessen ebenso berücksichtigt wie unterschiedliche Partnerschaftsmodelle und Kinderwunsch bzw. Mutterschaft.

- Mädchen werden ermutigt, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, das ihren individuellen Begabungen, Bedürfnissen und Interessen gerecht wird, auch wenn diese nicht den traditionellen Geschlechterrollen-Erwartungen entsprechen (z.B. in MINT-Berufen).